Der neue Tag bricht leider mit dem selben Wetter an, mit dem sich der gestrige verabschiedet hat. Immer noch ist es sehr kühl draußen, aber immerhin regnet es nicht mehr und der Sturm hat ein wenig nachgelassen.
Zum Frühstück sollen wir hinauf in den ersten Stock kommen, wo unsere Gastgeber wohnen. Der Herr des Hauses ist bereits wach und der Tisch ist gedeckt. Neben dem Tisch steht ein großer Käfig in dem ein Papagei namens Jack wohnt. Dieser ist ein Familienmitglied und darf später auch ein Rührei neben uns fressen 🙂

Uns wird erst einmal ein südafrikanisches Frühstück angeboten. Leider muss er sich heute entschuldigen, denn es gibt eigentlich kaum einen Tag im Jahr an dem man keine Wale von hier sehen kann. Und tatsächlich, das Wohnzimmer hat einen perfekten Blick auf die gesamte Bucht. Leider sind die Wellen heute immer noch so hoch, dass man keine Chance hat Wale zu sehen. Macht aber nichts, denn der Ausblick und das Essen sind auch so perfekt.

Rund um die Bucht

Wir packen uns zusammen und fahren einmal rund um die Bucht nach Hermanus. Der Weg dorthin ist flankiert von Weinfeldern soweit das Auge reicht.

Dieses ehemalige Fischerdorf hat den Tourismus perfekt ausgenutzt. Von hier starten unzählige Wal- und Haifischtouren, denn die Bucht ist ein Paradies dafür. Und auch sonst gibt man sich alle Mühe viele Touristen anzulocken.
Wir finden sofort einen Parkplatz und lassen uns ein wenig am Hafen treiben. Wir spazieren durch den Markt und sehen uns auch die Geschäfte an. Katrin kann hier auch ihre gestern zerstörte Sonnenbrille ersetzen. Zuletzt gönnen wir uns ein bisschen Auszeit und genießen den Blick aufs Meer. Und tatsächlich sehen wir hier in der Ferne noch einen Wal, der immer wieder auftaucht. Also immerhin hat Hermanus mit diesem Versprechen nicht gebrochen 😉

Achja: nach unserem Abenteuer in Island haben wir diesmal auf eine Waltour verzichtet. Das war wohl angesichts der hohen Wellen auch kein Fehler.

Süße Pinguine in Betty’s Bay

Südafrika ist bekannt für seine zahlreichen Brillenpinguine. Diese kleinen, nur 70 Zentimeter groß werdenden Tiere sind stark bedroht, da sie durch die Fischerei nicht mehr genug Nahrung finden. Wo auch immer sie sich niederlassen werden sie somit geschützt.

Und das ist auch die Geschichte von diesem Ort hier. Vor einigen Jahren hat sich das erste Brutpaar hier in Betty’s Bay niedergelassen und zog damit jedes Jahr weitere Pinguine an. Das Problem dabei: hier am Strand wohnen eigentlich Leute. Und so kommt es, dass nun mitten im Naturschutzgebiet Strandvillen stehen. Dort zu wohnen ist angesichts des Lärms, Gestankes und der Touristen wohl kein Vergnügen mehr.

Die Bucht und der Strand sind über Stege zugänglich, für die ein paar Euro Eintritt fällig werden. Ob sich das lohnt, sei jedem selbst überlassen. Man kommt zwar sehr nahe an die Tiere heran, wir werden allerdings auch noch kostenlose Möglichkeiten haben, diese zu beobachten.

Für uns hat es sich jedenfalls gelohnt, denn neben unzähligen Pinguinen können wir hier auch viele Eidechsen entdecken.

Trotz des Sonnenscheins, warm war es auch hier nicht unbedingt 🙂

Viele bunte Häuschen am Muizenberg Beach

Nach einem schnellen Essen geht es weiter – immer in Richtung Kapstadt, dessen Ausläufer bereits zu erkennen sind. Auch diese Küstenstraße erinnert wieder ganz stark an die USA.

Nach 1,5 Stunden erreichen wir Muizenberg Beach, der sehr gut besucht ist. Wir haben das Gefühl, dass hier sehr viele Familien vom Mittelstand ihre Freizeit genießen. Trotz der Temperaturen sind sogar einige Leute im Wasser. Brrr.

Touristen kommen hier aber eigentlich wegen den farbenfrohen Umkleidekabinen her, die am Strand aufgereiht sind. Diese finden sich auf unzähligen Reiseführern und sind wohl ein typisches Bild der Südküste Afrikas.

Willkommen auf der Kap-Halbinsel – Das perfekte B&B

Heute werden wir in Simon’s Town übernachten. Dieser Ort befindet sich bereits auf der Kap-Halbinsel und ist leider schon unser vorletztes Hotel. Diesen Ort haben wir gewählt, weil es auch hier Brillenpinguine geben soll. Und das noch dazu völlig gratis.

Erst einmal checken wir aber in unserem B&B, dem Protea Point B&B ein. Die Besitzerin begrüßt uns gleich beim Parkplatz und führt uns sogleich in unser Zimmer. Und dort stehen wir erst einmal völlig sprachlos. Wir haben ja mittlerweile hunderte Hotels von innen gesehen und das bei Preisspannen von 40€ bis 700€. Aber das hier ist einfach perfekt. Ein gigantisch großes Zimmer mit tollem Bett, Kästen, Sitzmöglichkeiten und einem Balkon von dem aus man aufs Meer sieht. Dazu ein riesiges Badezimmer mit zwei Waschbecken, Dusche und Badewanne.
Wer jetzt aber glaubt, dass kostet Unsummen, der liegt weit daneben. Klar ist der Preis mit 102€ pro Nacht bereits etwas höher als die vergangenen Tage, aber für diese Leistung ist das perfekt. Und so vergeben wir diesem B&B schon jetzt 10 von 10 Punkten, was es glaube ich noch nie in diesem Blog gab? Völlig überzeugt werden wir nämlich morgen beim Frühstück, aber das lest ihr dann 😉

Noch mehr Pinguine zum Tagesausklang

Bis zum Essen haben wir noch etwas Zeit und so fahren wir hinunter zum Boulders Beach. Dieser heißt eigentlich so, weil am Strand viele große runde Felsen herum liegen. Mittlerweile ist der Strand kostenpflichtig, da er eigentlich zum Baden gedacht ist. Um die Pinguine zu sehen ist das eine gute Möglichkeit, aber leider sperrt der Strand bereits zu.

Wir gehen daher den angelegten Boardwalk durch die Pinguinkolonie. Überall hört und sieht man die kleinen süßen Vögel, die gerade dabei sind Nester zu bauen und Eier zu legen.
Am Ende des Weges gibt es dann noch die Möglichkeit zu einem Strand hinunter zu gehen. Es stehen hier zwar einige seltsam aussehende Typen herum, aber weil sich mit uns noch 2-3 andere Touristen herum treiben, riskieren wir es.

Und dann die Überraschung, denn am Strand watscheln die Tiere einfach so frei herum. Keine Absperrung und keine Aufsicht. Natürlich nehmen wir unsere Verantwortung wahr und nähern uns den Tieren nicht. Es macht viel Spaß die Pinguine in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.

Ein ganz toller Größenvergleich mit einer Möwe. Jetzt kann jeder entscheiden ob Möwen riesig sind oder die Brillenpinguine klein 😉

Und dann noch auf die perfekte Welle warten, bevor es zum Essen geht.

Gegessen wird dann (wieder einmal) in einem Steakhouse. Der Grund ist ganz einfach, denn dort gibt es heute 1+1 gratis. Und so zahlen wir für zwei Filetsteaks gerade einmal 14€. Das ist schon fast unvernünftig 😀
Leider ist diese Sauce verpflichtend dabei und so scharf, dass es kaum essbar ist.

Hilft nix. Da muss eine Nachspeise zur Abkühlung her 😀

 

Wieder einmal geht ein beinahe perfekter Tag zu Ende. Und wieder einmal haben wir Seiten von Südafrika gesehen, die wir nicht erwartet hätten. So kann es noch ein paar Tage weiter gehen 😉