Wie ich ja bereits erwähnt habe gibt es in Las Vegas unter Tags nicht sonderlich viel zu sehen. Die Stadt wirkt eher langweilig und ist vor allem viel zu heiß.
Es soll heute 38°C bekommen. Das ist für diese Stadt zwar grad mal Frühling aber um diese Jahreszeit schon eine Ausnahme. Na wir haben ja immer dieses Glück im Urlaub … entweder es regnet oder es ist viel zu heiß für den Ort/Jahreszeit.
Wir unternehmen aber heute sowieso einen Tagesausflug. 90 Minuten Fahrt von Las Vegas entfernt befindet sich das „Valley of Fire“. Die Fahrt dorthin ist ziemlich genial. Die Straße ist sehr gerade und nur unterbrochen von vielen sehr tiefen Dips. Da macht das Fahren Spaß .


(Titelbild dieses Blogs!)

Wieso heißt das Valley of Fire so? Ich vermute es hat zwei Gründe: erstens wird es dort eben enorm heiß und zweitens sind die Gesteinsformationen dort überwiegend rot. Dies sieht man schon lange bevor man den eigentlichen Park betritt.

Das Valley of Fire war eines meiner Highlights der Reise und so war ich auch sehr enttäuscht wie ich gelesen habe, dass es dort heute ebenfalls 36°C bekommt. Lange Kletter- und Wandertouren kann ich mir also aufzeichnen.
Deswegen starten wir schon recht zeitlich um 8:30 um eine der Ersten zu sein. Und das schaffen wir auch, denn der Officer am „Zollhäuschen“ sieht noch eher verschlafen aus, händigt und aber nach dem Bezahlen des Eintritts die obligatorische Karte aus und wünscht uns viel Spaß.

Bevor wir aber wirklich loslegen parken wir noch auf einem kleinen Parkplatz neben der Straße und halten die fantastische Aussicht fest.

Dabei entschied Katrin auch, dass es jetzt an der Zeit sei einen eigenen Steinhaufen zu bauen. So ganz ist mir ja immer noch nicht klar wieso es davon so viele hier gibt, aber wir spielen das Spiel einfach mit .

Für die ersten Stationen biegen wir in eine Zufahrtstraße zu einem Campingplatz links ein. Dies befindet sich noch sehr weit vor dem Visitorcenter und wird von den meisten Besuchern vermutlich übersehen (Dirt Road). Ein absoluter Fehler.
Ich habe mich auf diesen Ausflug sehr intensiv vorbereitet und auch einige „Geheimtipps“ gesammelt. Und so ist unser erster Punkt gleich einer dieser. Mitten im Steingeröll soll eine kleine Höhle zu finden sein in der wiederum ein Arch zu finden ist (die meisten nennen sie glaube ich „Firecave“). Ich hatte dazu ja die GPS Koordinaten. Das Suchen grenzt damit eigentlich ja schon fast an Betrug . Aber seht selbst wie es hier aussieht:

Direkt vor uns war ein texanisches Pärchen, das ebenfalls diese Höhle – aber ohne GPS gesucht hat. Na ich brauch euch nicht sagen wie sehr er sich gefreut hat, dass ich die Koordinaten hatte. Er hatte gerade mit seiner Frau eine kleine … na nennen wir es … Meinungsverschiedenheit. Diese behauptete nämlich die Höhle gefunden zu haben und wollte schon wieder den Rückweg antreten – naja – … hat sie nicht .
Die arme Frau war wirklich sehr schlecht gelaunt. Kurz vorher dürfte sie von etwas gebissen/gestochen worden sein und jammerte sich bei uns aus.

Ich ließ dem Texaner aber den Vortritt nicht wissend, dass dieser vor hatte mit einem irren Technikeinsatz ein perfektes Foto davon zu machen. In der Zwischenzeit kletterten wir ein wenig auf den roten Felsen herum. Ich könnte hier ganze Tage verbringen!

Irgendwann wurde es mir dann doch zu viel und ich nutzte eine „ich muss andere Objektive aus dem Auto holen“ Pause des Texaners um selbst Fotos zu machen. Oh man ich sage euch … die Höhle ist viel kleiner als gedacht, was jedoch auf Bildern nicht zu erkennen ist:

Man kann in der Höhle gerade so sitzen! Die Säule in der Mitte ist nur ein bisschen größer als das Bein eines großen Mannes. Das Ganze ist so filigran, dass ich hoffe die Höhle wird nie ausgeschildert. Versteht mich nicht falsch. Ich wünsche jedem vernünftigen Touristen diesen Anblick. Es gibt aber leider so viele rücksichtslose davon, dass ich fürchte jemand zerstört den Arch.

Weiter geht es die Straße entlang, die nun asphaltiert ist. Leider finden wir auch mit GPS Koordinaten einige „Sehenswürdigkeiten“ nicht. Ob die Koordinaten falsch sind oder diese Gesteinsformationen gar nicht mehr existieren wissen wir nicht. Trotzdem mache ich hier hunderte Bilder. Ich finde auch einige Arches, von denen ich nicht glaube, dass sie viele jemals gesehen haben:

Und mein ganz persönlicher „The Scream“ (finde ich hübscher als den offiziellen am Parkplatz des Visitor Centers – siehe später):

„Das Piano“ ist jedenfalls noch vorhanden und wird auch von uns gefunden .

Ab jetzt werden die ein oder anderen unsere Stopps wiedererkennen. Weiter geht es nämlich mit dem Arch Rock.
So und an diesem Punkt muss ich meinem Ärger Luft verschaffen. Dieser Park wird anders als die anderen, direkt vom Bundesstaat Nevada verwaltet. In den anderen Parks habe ich mich daran gewöhnt, dass es nur wenige Vorschriften gibt die für Europäer selbstverständlich sind (ich nehme weder Tiere mit, noch töte ich sie. Auch habe ich kein Bedürfnis danach Pflanzen in Brand zu stecken oder Steine zu sprengen). Aber niemals war dort wirklich das Klettern oder Verlassen von Pfaden verboten.
Anders im Valley of Fire. Hier hat man sich strikt an alles zu halten. Das bedeutet ALLE Fotos sollen von derselben Stelle geschossen werden, ALLE Pfade immer gleich gegangen werden. Das finde ich total langweilig und hat mich echt geärgert.

Naja jedenfalls habe ich dann halt das selbe Foto gemacht wie alle die hier stehen bleiben:

Vor lauter Langweile daher auch schnell weiter zum Atlatl Rock. Hier wurden Steinmalereien von Ureinwohnern zugänglich gemacht. Auch hier beeindruckt die Umgebung:

Über eine sehr steile Treppe geht es hoch zu einer Felswand. Schon beeindruckend, wenn man sich überlegt wie lange diese Zeichnungen hier bereits sind.

Für die weiteren Sehenswürdigkeiten müssen wir einer Straße nach Norden folgen und kommen unweigerlich am Visitor Center vorbei. Hier machen wir natürlich auch einen kurzen Zwischenstopp. Direkt am Parkplatz ist ein Felsen zu finden, dessen Löcher aussehen wie ein schreiendes Gesicht. Daher auch der Name „The Scream“:

Mittlerweile hat es weit über 35°C und die Felsen reflektieren die Hitze noch zusätzlich. Jeder Schritt wird mittlerweile zur Qual aber wir wollen unbedingt noch mein persönliches Highlight sehen: die Fire Wave.
Dabei handelt es sich um helle und rote Gesteinsschichten die abwechselnd auftreten. Dadurch entsteht der Eindruck einer Welle. Der Weg dorthin war fast schon mörderisch. Man muss hier nämlich über teilweise tiefen Sand gehen. Wer das vom Strand kennt stelle sich das ganze bei der Hitze, in voller Kleidung, Gepäck (Wasser!) und bergauf vor. Ein Horror für den man aber mit diesem Anblick entschädigt wird:

Der Rückweg war dann nicht mehr so schwer, weil wir kaum noch Wasser im Rucksack hatten .
Unser (kaltes) Mittagessen nehmen wir bereits beim nächsten Punkt ein. Mittlerweile ist es wirklich enorm heiß und wir fragen uns wie vernünftig es ist diesen 2,4km langen White Dome Trail zu wandern. Wir entscheiden uns dafür, ein paar Meter zu gehen … und ja es wird keine Überraschung sein – wir sind den gesamten gegangen. Schon alleine deswegen, weil man die ersten Meter bergab auf feinem Sand geht. Da will man nicht wieder hinauf

Der Tail war schön aber nicht vernünftig. Gegend Ende hin verschwamm schon einiges vor meinen Augen.
Es war zwar erst 14 Uhr aber wir beschlossen diesen Tag abzubrechen und ins Hotel zurück zu fahren. Ein kurzer Ausflug zum „Elephant Rock“ darf aber natürlich nicht fehlen.
Hier war jemand so lustig und hat die Wegweiser umgestellt, sodass wir tatsächlich um den gesamten Felsen herumgelaufen und ihn von der falschen Seite mühsam bestiegen haben. Es hätte auch einen recht einfachen Weg gegeben … naja . Der Ausblick entlohnt dafür:

Findet ihr auch, dass der Felsen in der Mitte aussieht wie die Sphinx?

Abgesehen von einem kurzen Tankstopp fuhren wir direkt ins Hotel zurück. Dort brauchten wir mal 1h vor der Klimaanlage bis sich unsere Körper erholt hatten. Da es aber immer noch sehr zeitig war, entschieden wir noch den Hotelpool zu testen.

Hier wurden wir freundlich empfangen und uns Liegetücher ausgehändigt. Hier findet man den gewöhnlichen amerikanischen Service. Getränke werden serviert, Handtücher von Liegen entfernt, Sonnenschirme zurechtgerückt, usw.

Jetzt sind wir wieder fit und es kann mit dem Abendprogramm weitergehen.
Heute Abend stehen wieder einige Themenhotels am Programm. Und ich muss das jetzt mal loswerden: wer glaubt, dass jedes davon anders ist irrt ein wenig. Von außen mag das ja so sein. Aber drin findet man immer das Gleiche: Einkaufszentrum, Casino mit den exakt selben Automaten und eben ein Hotel. Ich finde das irgendwie ziemlich langweilig. Mir fehlt hier eindeutig die Abwechslung.
Eigentlich ist es ja verboten (glauben wir zumindest) aber ich habe trotzdem ein Foto vom Casino für euch gemacht (sorry ist sehr verwackelt):

Jetzt folgen einfach mal ein paar Las Vegas Bilder ohne Kommentar:

Zwei besondere Highlights des Abends möchte ich jedoch hervorheben:
Der Stratosphere Tower liegt ziemlich weit im Norden des Strips. Es gibt hierzu öffentliche Busse, wobei diese aber Ewigkeiten für die doch recht kurze Strecke brauchen. Naja … bleibt doch ein Autofahrerland .

Der Tower bietet einen Überblick über die gesamte Stadt und der ist unfassbar. Bis dorthin wo die Berge beginnen, erstrecken sich die Lichter. Die Luft ist absolut klar. Nichts trübt die Sicht. Ich habe selten so etwas gesehen.
Sorry Weeny wenn du das liest wirst dich jetzt ärgern. Wieso sich Weeny ärgern wird? Nun in ihrem Blog war sie sehr enttäuscht von dem Ausblick. Das liegt aber daran, dass der Tower aus 2 Etagen besteht. Die untere ist verglast und bietet daher wirklich keinen tollen Blick (für Bilder sowieso unbrauchbar). Ich war zuerst auch enttäuscht, habe dann aber einen Treppenaufgang bemerkt. Oben ist die Sicht zwar vergittert, aber man kann zumindest eingeschränkt Fotos machen:

Abschließend sind wir mit bereits erwähntem Bus zu der „Freemont Experience“ gefah… äh gestaut. Dort versammeln sich noch einmal alle Verrückten auf einer Straße. Diese ist durch eine gigantische LED Leinwand überdacht. Auf dieser wird leider meistens nur Werbung gezeigt – auch heute. Trotzdem ist der Trubel beeindruckend, aber leider niederschlagend nach dem langen Tag. Auch hier zählt wieder entweder „Sex sells“ oder „Auffallen um jeden Preis“.

Die Fahrt mit dem Bus zurück hat Ewigkeiten gedauert. Die Stecke ist echt kurz und wir hätten sie in der Zeit wohl 2x zu Fuß gehen können. Aber in dieser Gegend und bei der Hitze will das niemand ….
Irgendwann fallen wir dann aber doch halb tot ins Bett.

 

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