Heute steuern wir schon unsere letzte Stadt an und ein wenig macht sich langsam Traurigkeit breit. Die letzte längere Strecke mit unserem Auto steht bevor … aber beginnen wir von vorne.

Heute geht der Tag wie üblich mit dem Weckerläuten um 6 Uhr früh los. Da heute wieder ein Städtewechsel ansteht, müssen wir die paar Sachen die aus dem Koffer gekommen sind wieder einpacken. Der Check-Out ist diesmal wirklich mühsam … wir müssen den Schlüssel in eine Box werfen. Unfassbar oder? … 😉

Wir verlassen also Mariposa nach einem kurzen Frühstück am Zimmer (Reste von Kuchen und Kaffee verwerten) in Richtung Nord-West … San Francisco.
Damit wir dort auch hin kommen legen wir zwischendurch einen Tankstopp ein. Der Weg von Mariposa nach San Francisco sollte eigentlich aus vielen begrünten Hügeln bestehen. Man kennt diese aus dem Standardhintergrundbild von Windows 7 … ja das wurde hier gemacht. Die Hügel gibt es auch zu sehen … nur sind diese braun. Die Dürre ist hier wirklich an jeder Ecke zu erkennen und sieht doch ein wenig traurig aus.
Auf den – nicht so grünen – Wiesen grasen trotzdem sehr viele Kühe. Ganz anders als in der Vorstellung vieler dürfen diese hier ganz frei leben. Ja sogar Kälber laufen mit ihren Müttern herum (und ja die können wirklich laufen!).
Ganz ehrlich: das finde ich bei weitem netter als die Kühe in Ställe zu pferchen. Ich weiß es geht auch anders in den USA aber das hier sieht einfach idyllisch aus.

Ein wenig später folgen dann Monokulturen von Mandelbäumen. Man kann sich gar nicht vorstellen wie viele tausend Bäume hier in einer Reihe stehen … unglaublich.

Doch unsere Route bringt uns nicht sofort nach San Francisco … zumindest nicht direkt. Wir haben euch ja gestern von unserem Abenteuer mit den Mammutbäumen erzählt. Da ja nicht geplant war, dass wir im Yosemite diese Bäume sehen, haben wir als Entschädigung die Mammutbäume in den Muir Woods eingeplant.
Ich hole kurz aus … es gibt von den Mammutbäumen zwei Sorten. Jene die wir gestern gesehen haben waren die „Giant Sequoia“ die vor allem im Landesinneren vorkommen. Sie haben einen besonders dicken Stamm … sind aber vergleichsweise niedrig.
Die „Redwoods“ die vor allem an der Küste (und damit im schon erwähnten Muir Woods Nationalpark) wachsen, haben einen dünneren Stamm, sind dafür aber wesentlich höher.

Der Weg in diesen Park ist aber sehr mühsam. So einfach das Autofahren bisher auch war, hier dreht sich alles um. Die Highways sind scheinbar wirr miteinander verknüpft und zu allem Überfluss hat offensichtlich jemand beim Kartenmaterial unseres Navis geschlampt. Erst als wir wieder mal in einer Wohngegend (wo die Einfahrt eigentlich verboten wäre) rechts ran fahren wechseln wir die Navigationssoftware (das ist der Vorteil von einem Handy als Navi …) … wieder einmal!
Google Maps führt uns dann sicher an den Eingang (wieder einmal!), den wir schnell betreten. Der Park ist nicht sonderlich groß und besteht aus einigen Rundwegen die gut abgesperrt sind. Hier ist wieder mal ein „Verlassen der Pfade“ nicht erwünscht … ach ist das langweilig.

Die Größe dieser Bäume ist beeindruckend. Unendlich lang strecken sie sich in den Himmel. Nicht weniger beeindruckend werden sie dadurch, dass ihre Stämme immer in Gruppen auftreten. Es handelt sich dabei aber um einen Baum … mit mehreren Stämmen. Das ist ein typisches Zeichen für diese Redwoods, die sich so vermehren.
Leider lässt sich diese Größe nicht auf Bildern festhalten.

Gut … die Dicke der Stämme haben uns jetzt wenig beeindruckt. Immerhin haben wir am Vortag anderes gesehen. Trotzdem war das Ganze eine tolle Erfahrung.
Übrigens hat sich hier auch ein neues Tier in meine Top5 der süßesten Tiere geschummelt. „Chipsmunks“ oder auf Deutsch „Streifenhörnchen“ flitzen hier zwischen den Beinen der Besucher herum. Unglaublich herzige Tiere … (sorry für das schlechte Foto ich habe gerade gegessen):

So das sollte es mit der Natur und den Nationalparks dieser Reise gewesen sein. Wir werden aber wiederkommen und noch viele davon besuchen!

Jetzt sollte es weiter gehen zu DEM Wahrzeichen der Stadt … na? Was ist das? Richtig! Die Golden Gate Bridge!

Weil wir ja nicht lernfähig sind, fahren wir wieder mit der anderen (gekauften!) Navigationssoftware. Lag aber auch daran, dass wir für die Andere das Internet brauchen, dass gerade nicht zur Verfügung stand (was ja auch oft vorkommt).
Verlässlich ist diese Software ja … sie hat uns nämlich wieder mal in eine Sackgasse geführt. Gut … das Navi sah das anders. Seiner Meinung nach sollten wir einfach den Schranken umfahren und den dahinterliegenden Wandertrail befahren. Nein danke … das hatten wir schon gestern.
Internet ist wieder da … also endlich wieder was verwenden das auch funktioniert.

Entlang des Berges auf der anderen Uferseite von San Francisco gibt es einige Aussichtspunkte auf die Golden Gate Bridge, die wir nun nacheinander abfahren.

Der westlichste davon ist eigentlich ein Leuchtturm der aber an diesem Tag geschlossen hat. Aber die Küste ist auch ganz hübsch …

Die Sicht auf die Brücke ist hier nicht wirklich gut (ist sehr weit weg) aber dafür können hier besondere Seelöwen beobachtet werden. Von diesen gibt es nur noch sehr wenige Exemplare, weil sie ganz bestimmte Bedingungen zum Überleben brauchen. Und die finden sie hier in einer kleinen geschützten Bucht.

Ein Ranger erzählt uns, dass es genügt oben auf dem Gehweg (den man auf dem Bild schwach erkennt) Lärm zu machen um die Seelöwen in das Wasser zu treiben. Sie bleiben dann mehrere Stunden dort versteckt, ehe sie sich wieder an den Strand trauen. Man versteht also wieso es diese Tiere nicht leicht haben.

Hier haben wir dann auch unsere heutige Kaffeepause gemacht. Ich glaube nicht, dass wir diese im heurigen Urlaub noch toppen können. Im Hintergrund hat übrigens gerade ein junger Musiker ein neues Lied komponiert und dieses immer wieder gesungen … sehr schöne Hintergrundmusik. Das kann man so nur schwer planen 😉

Die nächsten Aussichtspunkte liegen dann immer näher an der Brücke. Einer der letzten ist so nahe, dass man schon sehr beeindruckt von der Größe der Golden Gate Bridge sein muss. Man ist hier zwar schon hoch oben aber die gewaltigen roten Stahlträger türmen sich trotzdem vor einem auf.

Bevor wir über die Brücke fahren gehen wir dann noch einmal unten drunter durch um auf der gegenüberliegenden Seite folgenden Ausblick zu genießen:

So jetzt aber ab über die Brücke … der ganze Spaß kostet für eine Fahrt $7,25 die uns vielleicht irgendwann mal von der Mietwagenfirma in Rechnung gestellt werden (wurden sie … und es waren weit über 10€!). Die Maut ist nur stadteinwärts zu bezahlen … wie blöd, dass wir dorthin müssen.

Gleich nach der Brücke befindet sich einer der einzigen wirklichen Badestrände von San Francisco – der Baker Beach. Auch wenn mir noch immer nicht ganz klar ist, wie jemand freiwillig im sau kalten Pazifik schwimmen gehen kann. Wie üblich ist der Sand hier traumhaft fein und weich. Es tummeln sich die verschiedensten Leute am Strand … lassen sich Sonnen oder spielen.

Weiter geht es an das Ufer, das innerhalb der Bucht liegt. An diesen Pier zieht es vor allem Fischer und Jogger. Aber der Ausblick auf die Golden Gate Bridge ist hier besonders schön.

Mittlerweile ist es schon ganz schön spät geworden und so machen wir uns auf ins Hotel. Auch wenn dies hier wirklich keine Stadt für ein Auto ist … man erreicht hier alle Punkte sehr gut und vor allem schnell damit.
Problematisch ist nur die Parkplatzsituation … so auch bei unserem Hotel. Dieses bietet für günstige $55 die Nacht einen Parkplatz an. Na danke … davon leben andere ne ganze Woche!
Kurzer Abstecher wieso wir unser Auto noch haben. Es wäre doch logischer dieses gleich abzugeben? Ja auf den ersten Blick schon. Aber erstens müssten wir dann mit all unserem Gepäck vom Flughafen in die Stadt fahren, was wirklich unpraktisch ist. Zweitens sind einige Aussichtspunkte viel besser mit dem Auto zu erreichen und diese gehen sich nicht alle an einem Tag aus.
Abgesehen davon wollten wir nicht riskieren doch länger zu brauchen und dann einen Tag sinnlos Automiete zu zahlen.
Und so behalten wir unsere völlig verdreckte Müllhalde noch einen weiteren Tag. Wir stellen diesen aber in die benachbarte Parkgarage und hoffen, dass er dort auch über Nacht stehen darf. Die Gebühr dafür ist schon fast geschenkt. Für nur $36 darf er dort am Dach „im Freien“ stehen.

Nach einem schnellen Check-In begutachten wir unser Zimmer. Es ist nicht ganz billig, dafür aber sehr klein. Daher haben wir schon Schlimmes erwartet. Insgesamt ist es zwar wirklich klein … na wer hätte sich das gedacht? … aber ganz ok. Es ist sauber, der Wasserdruck ist ausreichend (Ja! Das IST wichtig! Glaubt mir … mit so einem Rinnsal duschen ist der Horror) und auch sonst hält man es hier glaube ich 3 Nächte aus 😉 Im Übrigen so lange waren wir nur in Las Vegas. Bild und (die letzte) Bewertung wie immer unten.

Der Hunger macht sich langsam bemerkbar und so packen wir uns zusammen und ziehen wieder los. Da unser Hotel direkt am Hafen liegt und dieser mittlerweile zu einer Touristenattraktion ausgebaut wurde, gibt es hier unzählige Möglichkeiten zum Essen. Um die Westküste noch einmal voll auszunutzen probieren wir ob die Burger vom In-n-Out Burger immer noch so gut sind wie vor 10 Tagen … ja sind sie! 😉 Dieser Burger sind ab sofort meine Lieblingsburger … sorry Shake Shack – es waren schön 5 Burger mit dir an der Spitze 😉 Aber du wirst immer mein Liebling an der Ostküste sein :).

Nach diesem gesunden und nahrhaften Abendessen erkunden wir den Pier. Hier gibt es einiges zu sehen. Der „Pier 39“ wurde zu einer richtigen Attraktion ausgebaut. Hier finden sich Restaurants, Souvenirshops und allerlei andere Geschäfte.

Gleich daneben wurden im Wasser Plattformen errichtet auf denen sich unzählige Seelöwen sonnen. Diese gehören aber der deutlich öfter vorkommenden Art der „kalifornischen Seelöwen“ an (nicht jener von vorher in der Bucht).
Wieder ein kurzer Abstecher: die Seelöwen haben sich ihren Platz hier hart erkämpft. Nach dem Erdbeben 1989 wurde der Pier für Renovierungsarbeiten gesperrt. Einige Seelöwen nutzten dies aus und siedelten sich hier an. Aber auch nach der Wiedereröffnung wurden es immer mehr. Die Bootsbesitzer protestierten zuerst, sahen dann aber die Sinnlosigkeit dessen ein. Der gesamte Pier K wurde gesperrt und den Seelöwen überlassen. Es wurden rasch so viele, dass der Pier drohte unter dem Gewicht der Körper zu versinken. Und so hat man dann die heute noch sichtbaren Pontons gebaut.
Es kommt immer mal wieder vor, dass alle Seelöwen auf einmal ohne Grund verschwinden. Bisher sind sie aber jedes Mal wiedergekommen.

Wir stehen hier sehr lange und sehen dem bunten Treiben zu. Immer wieder werden kurze Kämpfe um Plattformen ausgefochten. Unglaublich wofür diese Tiere ihre Energie opfern 😉

Spät ist es geworden also machen wir uns auf ins Zimmer und fallen nach dem Verfassen des Blogbeitrags ins Bett.

Morgen trennen wir uns von unserem Wegbegleiter … aber nicht bevor uns dieser durch die Stadt gebracht hat ….

 

Hotelbewertung: Best Western Plus The Tuscan
Location: Das Motel liegt keine 5 Minuten vom Pier 39 entfernt. Es ist also alles wirklich gut erreichbar und auch die öffentliche Anbindung ist super.

WLAN: Gratis und wirklich schnell. So soll das sein!

Preis pro Zimmer/Nacht: EUR 256,30 (etwas hoher Preis, aber für SFO in dieser Lage in Ordnung)

Parkplatz: Für $55 (pro Nacht) mit Valet Parking vorhanden. Parkgaragen gibt es aber in der Umgebung genug (eine gleich gegenüber). Diese sind deutlich günstiger.

Bemerkung: Sehr gut gepflegtes Hotel. Die Zimmer sind SFO typisch eher klein aber zweckmäßig. Unser Zimmer war in den Hinterhof gerichtet und daher nicht sonderlich laut. Ich kann mir aber vorstellen, dass die straßenseitigen Zimmer laut sein könnten.
Morgens gibt es in der Lobby eine kleine Kaffeebar mit Kaffee, Tee, Kakao auch to-go. Ist wirklich in Ordnung aber in SFO hat man so viele andere Möglichkeiten .
Das Personal ist sehr bemüht, immer freundlich und gut aufgelegt. Eigentlich gab es, bis auf den Preis und den Parkplatz, nichts zu bemängeln. Und das ist eher SFO geschuldet …

Unsere Bewertung: 5 von 5 Sternen (wenn man von den allgemeinen Punkten, die SFO zuzurechnen sind absieht)

 

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