Also um ehrlich zu sein, haben wir nicht wieder den ganzen Tag wo anders verbracht. Aber zuerst einmal von vorne … da wir nicht so umgeworfen wurden von Las Vegas sind wir die letzten Tage recht schnell durch die Themenhotels gekommen. Deswegen haben wir heute etwas mehr Zeit und wollen diese dazu nutzen uns ein wenig zu entspannen. Immerhin ist es jetzt etwas mehr als Halbzeit und es kommt noch einiges auf uns zu.

Deswegen haben wir heute für unsere Verhältnisse lange geschlafen … 7 Uhr . Danach ging es wieder mal in die Lobby und das Auto holen lassen (nerv nerv). In der Zwischenzeit holen wir uns immer einen Kaffee, denn es dauert schon gute 5-10 Minuten bis das Auto vorgefahren wird. Also dem Fahrer Tip geben und los geht es Richtung Boulder City.
Boulder … was bitte? Fragt ihr euch vielleicht gerade? Oder aber ihr denkt euch „noch sowas von dem ich nie gehört habe“. Keine Angst … muss man nicht kennen. Diese Kleinstadt entstand eigentlich erst um 1950 herum mit dem Bau des bekannten Hoover Staudammes. Den kennt ihr jetzt aber schon?

Es ist gut eine Stunde Fahrt bis dorthin, also für amerikanische Verhältnisse liegt er quasi nebenan. Auf dem Weg dorthin kommt man beim bekannten „Las Vegas Sign“ vorbei, wo wir natürlich anhalten und uns brav in der Reihe für ein Bild anstellen. Ja in den USA gibt es für alles eine Schlange … sogar zum Bilder machen.
Hier stehen wir jetzt natürlich vor dem Problem, das wir öfter haben. Da wir nur zu zweit sind können wir in stressigen Situationen (wie hier) kein Bild von uns gemeinsam machen. Wenn wir Zeit haben baue ich dazu das Stativ auf. Klar kann man auch andere Leute um ein Bild bitten. Ich musste aber in der Vergangenheit feststellen, dass diese nur sehr selten etwas werden. Ich frage mich auch wirklich wie die Urlaubsbilder von solchen Personen aussehen?

Jedenfalls: Hier beim Sign steht ein Fotograf herum (zumindest behauptet er das), der derzeit nicht arbeiten kann, weil er sein Bein verletzt hat. Er bietet an ein Foto von uns zu machen. Der Service ist wie so viele in den USA kostenlos. Kostenlos bedeutet hier allerdings, dass man ein Trinkgeld nach eigenem Ermessen gibt. Das ist schon fast Pflicht. Es wäre ein sehr unhöflicher Akt es nicht zu tun.
Leider sind die Bilder von ihm alle nichts geworden hmpf. Jetzt haben wir also nicht einmal wirklich ein Bild von uns vor dem Las Vegas Sign. Na wenn das kein Grund ist wieder zu kommen. Die Bilder von dem Schild habe ich selbst gemacht und daher sind sie auch scharf

Weiter geht es also zum Hoover Damm. Das Frühstück wird typisch amerikanisch unterwegs eingenommen. Hier zeigt sich wie toll die Automatikschaltung ist. Da man die rechte Hand ja nicht fürs Schalten benötigt, kann mit dieser Kaffee getrunken werden .

Den Damm zu finden war nicht schwer. Er ist sehr gut ausgeschildert und es wird öfters klargemacht, dass das Auto möglicherweise einer Inspektion unterzogen wird. Das passiert allerdings nicht … offensichtlich hält uns der Wachmann für vertrauenswürdig und winkt uns durch. Ich habe aber schon von Berichten gehört, wo an dieser Stelle jeder Schrank im RV untersucht wurde. Die Kontrolle ist also ernst zu nehmen, da der Hoover Damm als „besonders zu schützen“ gilt. Terror und so …

Natürlich zahlen wir wieder günstige $10 Parkplatzgebühr … wie könnte es anders sein. Und dann noch einmal $15 Eintritt inkl. kurzer Führung durch das Kraftwerk. Einiges Wissenswerte springt dabei sogar heraus. Auch wenn für mich als Maschinenbauer ein Wasserkraftwerk weder etwas Neues noch besonders beeindruckendes ist. Die Größe des Staudammes ist zwar beeindruckend für die Zeit in der er gebaut wurde, aber die Maschinen machen doch schon einen sehr verstaubten Eindruck (letztes Jahr sind gleich mal 7 Turbinen von 19 ausgefallen).

Ein paar Fakten vielleicht noch wen es interessiert (wenn nicht dann Pech gehabt … ich habe einen Bildungsauftrag hihi). Der Hoover Damm wurde ursprünglich als Boulder Damm bezeichnet und erst später nach seinem Wegbereiter benannt. Genau in der Mitte des Dammes befindet sich die Grenze zwischen den Bundesstaaten Arizona und Nevada. Jeder Staat hat also quasi seine eigene Zuständigkeit über die Hälfte des Dammes. Erst dieser „Trick“ machte es möglich den Damm zu bauen (wurde vorher 3x im Kongress abgelehnt).
Notwendig war die Errichtung gar nicht wegen der Energie, sondern primär um den Colorado River zu bändigen. Ja ihr hört richtig. Hier ist quasi der Beginn des Flusslaufs der sich bis nach Mexiko zieht und dabei auch den Grand Canyon durchquert. Vor der Regulierung gab es regelmäßig große Überschwemmungen entlang des Flusses. Heute ist dieser dafür vergleichsweise ein Bach, was natürlich auch seine Nachteile (vor allem für die Tierwelt) hat.

Jetzt kommt aber noch eine Verbindung zu unserer Reise: Alle Städte die wir besuchen werden teilweise mit Wasser vom Stausee und dem Strom vom Damm versorgt. Na wenn das mal kein toller roter Faden ist .

Fragt ihr euch wieso die Berge so eine weiße Linie über dem Wasserspiegel haben? Das ist jener Wasserstand der „normal“ ist und der See immer haben sollte. Auf Grund der Dürre in den letzten Jahren ist er aber auf das jetzige dramatische Niveau gesunken und ein Ende ist nicht in Sicht …

Nach einer kurzen Fahrt geht es dann noch auf die Interstate Brücke knapp vor dem Damm. Man will ja schließlich auch den Damm sehen … was schwer ist, wenn man drauf steht .

Nach einem (kalten und irgendwie staubtrockenen) Mittagessen im glühenden Mittagsschatten bei 36°C mit Blick auf den Lake Mead, der durch den Damm gebildet wurde geht es zurück nach Vegas. Leider haben wir es auch hier verpasst uns ein Motorboot zu mieten und den See zu befahren. Ich glaube, auch das müssen wir irgendwann nachholen .

Bei der Rückfahrt konnten wir unser Hotel sehen. Da dieses ja hinter dem Strip „in der zweiten Reihe“ ist, kann man davon gar nicht leicht ein Foto machen. Es ist auch hier sehr unscharf aber zumindest erkennt man das Vdara:

Kurz vor dem Abgeben des Autos am Hotel zeigt das Thermometer übrigens 37°C an! Und das im Mai! Das sind zwar absolut normale Temperaturen für die Sommermonate, aber im Mai hat es laut Wetterbericht eher selten über 30°C. Na wir Glücklichen …

Auf Grund der Temperaturen entscheiden wir uns die Kaffeejause am Zimmer einzunehmen. Nach einer kurzen Pause in der ich den vorherigen Blogartikel online gestellt habe reicht es uns und wir beschließen an den Pool zu gehen.
Unser Hotel verfügt natürlich über reichlich Spa und Fitnessanlagen, wozu eben auch ein Pool gehört. Hier wird man von vorne bis hinten bedient. So ganz kann man das natürlich nur nutzen, wenn man hier einige Tage verbringt. Nach einigen Minuten schwimmen und auf den Liegen relaxen ist es dann aber doch wieder Zeit die Stadt zu erkunden.

Abendessen (ja es ist jetzt bereits 6 PM … äh … 18 Uhr) gibt es bei Wendy’s. Jup … das ist wieder eine Burgerkette. Was soll man sagen … wir machen das gerne .
Jedenfalls gibt es eine kleine Hintergrundgeschichte dazu: In New York City waren wir zufällig in einem Wendy’s wo Katrin nur einen Salat gegessen hat. Dieser war zwar damals gut, aber nicht einmal annähernd so gut wie mein Burger. Daher bereut sie es seit einem Jahr dort keinen gegessen zu haben … bis heute.
Ich bin mir sicher es lag an der Filiale die nicht wirklich zu den besten gehört. Der Burger war zwar gut aber aus einem Grund, den ich nicht verstehen konnte haben wir 2x Getränke bekommen. Jeder von uns saß also mit einem 0,3l und einem 0,5l Becher Cola da?! Hinter der Kassa wollte man mir erklären, dass der große Becher immer wieder aufgefüllt werden kann. Inwiefern das jetzt eine Erklärung ist überlasse ich euer Fantasie. Ich habe es einfach so hingenommen.
Insgesamt war das Essen aber eine herbe Enttäuschung, wenn man von unserer Erwartung ausgeht. Neutral betrachtet aber immer noch ein spitzen Burger! Vielleicht aber nicht unbedingt die Filiale am Strip besuchen …

Im Anschluss gab es die übliche Vegas Runde. Themenhotel hier, Casino da, Verrückte dort … alles ganz normal (nur wegen des Wochenendes ein bisschen mehr von allem). Ich lass euch mal wieder ein paar unkommentierte Fotos da:

Zum Abschluss nicht nur des Tages, sondern unseres Las Vegas Aufenthaltes haben wir beschlossen doch wirklich noch zu zocken. Es sollte unser Nachbarhotel, das Bellagio werden. Nach einigen unglücklichen Versuchen an den üblichen Automaten (man war das langweilig …) haben wir dann einen „The Big Band Theory“ Automaten gefunden. Für alle die es nicht wissen: das ist eine Comedyserie die Katrin und ich sehr gerne schauen. Der Automat konnte zu zweit bespielt werden was natürlich genau richtig für uns war.
So Leute und jetzt verrate ich euch mal was: nehmt das bissi Geld, das noch irgendwo auf der Bank liegt und geht ins Casino. Ich sag es jetzt direkt heraus: Wir haben aus $5 innerhalb von ein paar Minuten gleich mal $50 gemacht. Na wer bekommt mehr Zinsen?
Gut ich hätte das Geld sofort verspielt, aber Katrin war da die Vernünftige von uns beiden. Außerdem war es jetzt doch schon recht spät und so haben wir beschlossen uns den Gewinn auszahlen zu lassen (war überraschend problemlos geht). Hier noch der Beweis:

Morgen Früh geht es dann nach den üblichen Sprit- und Lebensmittelauffüllaktionen direkt in Richtung Death Valley. Am heißesten Punkt der Erde erwarten uns laut Wetterbericht 40°C … also im Vergleich zum Rekord von 55°C grad mal angenehme Frühlingstemperaturen.
Ob wir und/oder unser Auto diesen Temperaturen gewachsen ist werdet ihr im nächsten Teil erfahren :P.

 

PS: Nachtrag zum gestrigen Tag. Ich habe doch ganz vergessen zu erwähnen, dass wir es endlich geschafft haben im „Panda Express“ zu essen. Davon schwärmen immer aller die hier im Urlaub waren. Im Prinzip ist das eine Kette die chinesisches Fastfood zur Perfektion gebracht hat. Besonders gut soll das „Orange Chicken“ sein. Wir haben einiges durchprobiert und müssen leider sagen: es ist zwar gut, aber beim Chinesen in der Heimat bekommt man das auch. Wir werden es wieder probieren aber süchtig werden wir davon sicher nicht … Sorry an alle Fans .

 

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