Heute läutet der Wecker um 5:40 … gut 20 Minuten vor Sonnenaufgang. Wir haben ja gestern beschlossen, dass wir diesen trotz schlechter Sicht vom Balkon bei Kaffee und Kuchen genießen. Blöderweise sieht man nicht nur den West Mitten Butte kaum, es geht auch die Sonne genau dahinter auf. Ein doppelter Reinfall 😉
Aber ich habe versucht bildtechnisch das Beste draus zu machen. Das Panorama fürs Frühstück war jedenfalls traumhaft.

Das war’s für uns auch schon im Monument Valley und somit auch in Arizona. Wir müssen nur wenige Meter fahren um wieder die Staatsgrenze zu überfahren.

Eigentlich beginnt damit schon unsere Fahrt Richtung Yellowstone National Park. Da der Weg aber viel zu weit für einen Tag war haben wir ihn aufgeteilt und übernachten kurz vor Salt Lake City in der Stadt Price.

Am Weg wollen wir aber auch noch ein paar Sachen sehen und nicht einfach nur durch fahren.
Wir bleiben daher gleich einmal beim „Goosenecks State Park“ stehen und zahlen den für diesen Ausblick völlig überhöhten Eintrittspreis von $5.

Hier bildet der San Juan Fluss, ähnlich wie beim Horseshoe Bend letztes Jahr, eine Schleife. In diesem Fall sind es sogar mehrere.

Leider ist weder die Gesteinsfarbe so ansprechend, noch der Ausblick so beeindruckend wie am Horseshoe Bend. Und das obwohl der Gooseneck um einiges größer ist. Leider haben wir erst im Nachhinein gesehen, dass auf unserer Liste stand, dass man einen kleinen Trail runter gehen soll weil dort der Blick besser ist.
So wirklich beeindruckt hat uns dieser Ort also eher weniger und die $5 hätten wir uns sparen können. Zum Glück war es zumindest kein Umweg von unserer Route.

Wer die Utah State Route 261 in Richtung Süden fährt, wird irgendwann an eine 335 Meter hohe Steilwand kommen, die den Weg versperrt. Auch ein Minenbetrieb stand in den 50er Jahren vor diesem Problem und baute schließlich den “Moki Dugway” (Dungway = Bergstraße für schwere Transporte). Dieser schlängelt sich mit 11% Steigung auf nur 4,8 Kilometern Länge die 335 Meter in die Höhe.

Der Highway wird auf dieser Steigung zu einer Gravelroad die nur in manchen Kurven asphaltiert wurde. So wirklich ein Problem stellt diese aber nicht dar. Ich würde sagen, dass diese alle Autos befahren können.
Eigentlich sollte die Aussicht aber ein Highlight sein. Wir fanden diese jetzt aber nicht so beeindruckend.

Zu unserem nächsten Zwischenstopp, dem Leprechaun Canyon sind es 1,5 Stunden Fahrt die sich recht langweilig gestaltet. Die Landschaft ändert sich hier wenig und es gibt auch kaum etwas zu sehen.

Dieser Trail gehört zu den eher unbekannten. Er ist zwar nicht ausgeschildert, aber man erkennt gut den Parkbereich und auch ein Trail ist gut erkennbar. Mit uns gemeinsam steht nur ein einzelnes Auto am Parkplatz.

Wir schultern also die Rucksäcke, machen das GPS am Handy an und wandern los. Und die GPS Wanderkarte war diesmal auf dringend notwendig. Der Canyon ist nämlich komplett mit Pflanzen zugewachsen, sodass man nicht wirklich sieht wohin man geht. Man sollte hier auch vermeiden mitten durch die Sträucher zu gehen. Es gibt ja doch einige giftige Tiere die man nicht bei ihrem Mittagsschlaf stören will. Somit schauen wir uns jede Abzweigung vorher am GPS an bevor wir den Weg einschlagen.

Die Gruppe vom Parkplatz haben wir schnell eingeholt. Es waren zwei Frauen und ein Mann, die alle samt nicht sonderlich fit wirkten. Wir hatten auch nicht den Eindruck, dass sie wussten worauf sie sich einlassen. Aber zumindest hatten sie ein wenig Wasser dabei, also sagten wir nichts und gingen voraus.

Nach einer guten halben Stunde wandern durch Sträucher und tiefen Sand erreichten wir den Canyon. Es ist weder ein besonders langer noch ein besonders schöner Canyon. Zwei Dinge heben ihn aber trotzdem heraus. Im hinteren (nur mit Kletterausrüstung erreichbaren) Teil des Canyons wurde der Großteil des Films „127h“ gedreht. Dazu wurde das gesamte Material per Helikopter eingeflogen … ein ganz schöner Aufwand.
Und die zweite Besonderheit ist, dass dieser Canyon auf gut 500 Metern so ziemlich alle Canyontypen besitzt.

Nach dem sehr offenen Canyon mit dem Wash folgt ein ganz kurzer und sehr niedriger (2 Meter) Slot Canyon. Dieser ist uns aber zu eng und vor allem hat er zu viele versteckte Löcher. Deswegen entscheiden wir uns ihn über den Slickrock rechts zu umgehen. Für Bilder ist es leider bereits zu hell.

Anschließend öffnet sich der Canyon kurz und man sieht den fast schon berühmten großen Felsen in der Mitte des Eingangs zum nächsten Teilstück.

Danach geht er in eine Subway über. Damit bezeichnet man Canyons die aussehen wie ein U-Bahntunnel, gewöhnlich mit extrem hohen Wänden. Auch hier war das Licht für vernünftige Bilder zu hart, aber ein bisschen was ist trotzdem gelungen.

Die Subway geht direkt über in einen Tunnel. Dieser ist oben fast geschlossen, sodass so gut wie kein Licht eindringt. Leider bleiben uns die Lichtstrahlen die hier zu Mittagszeit rein fallen ebenfalls verwehrt.

Kurz danach endet der Slot wenn man keine Kletterausrüstung dabei hat.

Als wir das letzte Bild schießen kommen uns die drei Wanderer entgegen die wir vorhin überholt haben. Eine davon sah wirklich nicht mehr gut aus. Sie schnappte nach Luft und war knall rot. Wir beruhigten sie, dass sie nun angekommen sind und es nicht bereuen werden. Wir sind uns da aber nicht so ganz sicher …

Der Weg zurück zum Auto war fast noch anstrengender, auch wenn wir den Weg halbwegs kannten. Wir kühlten uns im Auto ab und tranken noch einen Eiskaffee bevor es weiter ging.

Eigentlich wollten wir auch noch „Little Egypt“ besichtigen. Dabei handelt es sich um ähnliche Steinformationen wie im Goblin Valley. Da wir dort aber sowieso einen Zeitdruck gehabt hätten und die Hitze so enorm war, beschlossen wir gleich nach Price zum Hotel zu fahren. Im nachhinein gesehen eine gute Entscheidung, da wir so ganz entspannt den Abend ausklingen lassen konnten.

Auf schnurgeraden Straßen ging es also nach Price, das etwas südlich von Salt Lake City liegt.

Die Leute nehmen hier auch wirklich alles mit zum Camping – sogar ihr Auto (ja der hängt hinten dran):

Ich habe mich hier beim Hotel durchgesetzt und wir haben ein mit 140 EUR pro Nacht verhältnismäßig sehr teures Hotel genommen. In Price hätte es auch Motels für die Hälfte gegeben. Ich wollte aber nach 2 Wochen in eher schlechteren Motels ein bisschen Luxus für uns. Dass sich die Motels fast durchgehend als extrem gut heraus stellen würden, wusste ich aber nicht.
Die Hotelkette des „Holiday Inn Express & Suites“ wurde zwar gehackt und dadurch wurden unsere Kreditkarteninformationen weitergegeben (und ausgenutzt) aber abgesehen von diesem negativen Punkt war das Hotel perfekt. Es wurde erst vor einem Jahr gebaut und die Einrichtung ist für amerikanische Verhältnisse (meist extrem dunkles Holz und sehr altmodisch) sehr modern. Man riecht sogar noch die neue Einrichtung. Schade, dass wir nur so kurz hier sind 😉

Gegessen haben wir dann aus Faulheit einfach gegenüber bei der Fast Food Kette „DQ“. Die Burger waren sehr gut aber die Wartezeit mit 15 Minuten schon grenzwertig.

Damit ging der Tag auch schon zu Ende, denn morgen steht mit 713 Kilometer und 8 Stunden reiner Fahrzeit der zweitlängste Fahrtag unserer Reise an.

Hotelbewertung: Holiday Inn Express & Suites

Location: Liegt sehr gut am Rande von Salt Lake City. Es ist ein typisches Hotel für Durchreisende und so muss man es auch sehen. Von hier kommt man zu Fuß nirgendwo hin, aber es ist optimal wenn man nur eine Nacht überbrücken möchte, da es direkt neben den Highways liegt.

WLAN: Sehr gutes WLAN

Preis pro Zimmer/Nacht: EUR 140

Parkplatz: Es gibt einen großen Parkplatz vor der Tür. Gegen Abend könnte es eng werden, aber man findet immer einen.

Bemerkung: Direkt am Parkplatz des Hotels befindet sich ein Fast Food Restaurant, aber sonst gibt es nicht viel in der Umgebung. Das gesamte Hotel war 2017 noch ganz neu. Waschmaschinen sind ebenfalls vorhanden und das Frühstück war erstklassig. Es sind allerdings nur wenige Tische im Frühstücksbereich vorhanden.

Unsere Bewertung: 9 von 10 Sternen

Hinweis in eigener Sache: Wir versuchen diesen Blog werbefrei zu halten. Wir posten maximal Partnerlinks zu Artikeln die wir selbst verwenden und für gut befunden haben. Wenn ihr über den folgenden Link auf Amazon geht und dann dort etwas kauft (egal was), unterstützt ihr diesen Blog. Euch entstehen dadurch keine Kosten und die Preise sind für euch gleich. Ihr habt dadurch also keinerlei Nachteile, helft aber mit den Blog weiter auszubauen. Danke 🙂

Auf dieser Etappe kamen unter anderem folgende Dinge zum Einsatz: