Die letzten Tage auf Hawai’i brechen für uns an. Auf Grund der Sperren und des Urlaubsendes haben wir es etwas ruhiger angehen lassen. Trotzdem erwarten uns heute der angeblich weltbeste Kaffee, den für uns schönsten Strand von Hawai’i und endlich ein schöner Sonnenuntergang zu dem wir diesmal auch am richtigen Ort sind 😉

Weltbester Kaffee aus Kona?

Nun Kaffeeliebhabern wird die Stadt Kona sofort etwas gesagt haben. Denn angeblich kommt hierher der weltbeste Kaffee. Das soll angeblich daran liegen, dass Kaffee je nach Höhenlage einen anderen Geschmack entwickelt. Und dieser Kaffee hier wächst in untypisch hoher Lage. Dazu kommt, dass der Boden optimal ist und es so gut wie jeden Nachmittag leicht regnet. Die Kaffeebauern hier brauchen also nicht sonderlich viel zu tun, außer zu warten bis sich die Bohnen rot verfärben 😉

Es gibt hier hunderte Kaffeefarmen unterschiedlicher Größe und einige davon bieten sogar Führungen an. Eine der größten Plantagen hier ist die “Greenwell Coffee Farm” auf der mehrmals täglich kostenlose Führungen statt finden.

Da sie kostenlos sind erwarten wir uns jetzt mal nicht all zuviel davon. Wir haben Glück denn die nächste Führung beginnt nur 5 Minuten nach unserer Ankunft. Leider regnet es natürlich schon wieder unaufhörlich. Macht aber nichts, wir haben ja Regenjacken.
Unser Guide, eine sehr witzige Dame die aber schon etwas langsamer auf den Beinen ist beginnt damit die Geschichte der Farm zu erzählen. Dabei gibt es einige interessante Details wie zum Beispiel, dass der Gründer Herr Greenwell hier nie Kaffee angepflanzt hat. Er war der Meinung, dass er das nicht kann und daher auch nicht tun sollte. Was er aber konnte war verkaufen. Und so machte er die Farm damit berühmt fremde Kaffeebohnen zu kaufen, weiter zu verarbeiten und danach gut zu vermarken. Er war ein wesentlicher Grund wieso “Kona Coffee” heute so berühmt ist. Erst seine Frau begannt mit dem Anpflanzen von Kaffeebäumen nach seinem Tod 🙂 So aber genug der Geschichte.

Unsere Führung geht weiter durch ein kleinen Kaffeefeld, wo uns erklärt wird wie die Bohnen aussehen und wann sie reif sind. Nur kurz dazu: die Bohnen reifen unterschiedlich und so werden hier monatelang per Hand nur die reifen, roten Früchte gepflückt. Eine unglaubliche Arbeit. Traditionell stellen die Farmen hier Saisonarbeiter aus der ganzen Welt ein, welche auf der Farm wohnen dürfen. Wir haben die Baracken gesehen und können euch sagen, da will man eigentlich nicht wohnen.
Wirklich viel bekommen wir hier von der Pflanze allerdings nicht zu sehen. Leider sind wir auch hier zu falschen Zeit, denn die Reifezeit ist erst im Herbst. Und so sehen wir, wie in Kaua’i nur unreife grüne Früchte:

Weiter geht es zur Wiegestation, die uns eher als Regenschutz dient als, dass sie uns erklärt wird. Die Bäume rund um uns sind alle sehr klein. Der Grund dafür ist, dass man diese alle 5 Jahre extrem niedrig abschneidet. Dadurch bleiben die Bäume klein um eine händische Ernte zu ermöglichen. Sie würden sonst viel zu hoch werden. Außerdem regt dies das Wachstum an und die Pflanze trägt zwei Jahre später mehr Früchte.

Nach dem ernten werden die Früchte von mehreren Schichten der Schalen befreit bis die Kaffeebohne frei liegt. Diese ist im rohen Zustand eher beige und ungenießbar. Vor dem röten, wo sie ihren charakteristischen Geschmack bekommt, muss sie noch getrocknet werden. Dies passier hier unter verschiebbaren gigantisch großen Platten. Da es in dieser Gegend ja jeden Nachmittag regnet, müssen die Bohnen zu dieser Zeit unter ein Dach geschoben werden.

Im Großen und Ganzen war es das dann auch schon wieder mit der Führung. Wirklich viel zu sehen bekommen wir nicht. Die Geschichten die uns erzählt werden sie aber spannend und sehr witzig, sodass wir die Führung trotzdem in guter Erinnerung behalten. Dadurch, dass es danach auch noch eine kostenlose Kaffeeverkostung gibt und die Führung ebenfalls gratis war, würden wir diese jederzeit empfehlen. Wir waren aber doch froh auf der deutlich größeren und professioneller geführten Kaffeefarm in Kaua’i gewesen zu sein. Wenn man sich wirklich für die Kaffeeherstellung interessiert sollte man sich diese ansehen.

Der Kaffee hier schmeckt ehrlich gesagt sehr ähnlich zu jenem in Kaua’i. Auch hier muss ich als verwöhnter Wiener sagen: die Bohne kann noch so gut sein, wenn man daraus ein wässriges irgendwas macht, bringt das alles nichts. Schade um den Aufwand. Wir haben uns allerdings eine sehr teure Kostprobe der Bohne mitgenommen und werden es zuhause ausprobieren 🙂

Bevor es jetzt aber hoffentlich wieder Richtung Sonne geht (es schüttet gerade enorm), gönnen wir uns noch einen Burger in einem Lokal in der Nähe. Diesen Tipp haben wir aus dem Internet bekommen, denn es soll hier angeblich die besten Burger auf ganz Hawai’i geben. Na das ist mal eine Ansage und so sind wir kurz darauf bei “Annies Burger” in Kainaliu. Es könnte so schön sein mit dem richtigen Wetter:

Die Bedienung vergisst leider einiges wie die Zitrone im Cola und das Besteck. Die Burger sind gänzlich aus lokalen Zutaten gemacht und auch das Fleisch stammt von den hier auf der Insel lebenden Rindern. Das schmeckt man auch. Insgesamt begeistert uns der Burger aber nicht so wirklich. Er ist guter Durchschnitt aber für den Preis nicht gut genug.

Ein unerwartet schöner Strand

Wir fahren wieder an die Westküste von Big Island und hier wird das Wetter auch tatsächlich eine Spur besser. Leider wird der Wind immer schwächer, was zur Folge hat, dass der VOG des Vulkanes nicht weggeblasen wird. Wir sitzen also ab nun in einer dicken Wolke aus Arsche und Gasen, was uns zwar zum Glück nicht gesundheitlich beeinträchtigt, aber die Sicht doch sehr einschränkt.

Wir haben uns einen ganz besonderen Strand raus gesucht, von dem ich eigentlich dachte, er ist ein kleiner Geheimtipp. Aber schon kurz nachdem wir auf die Dirtroad einbiegen, sehen wir nicht nur dieses Schild, sondern auch ein “Beach Park” Schild. Na gut der Geheimtipp ist mal dahin …

Gute 2km geht es dann eine halbwegs passable Dirtroad entlang, die am Eingang doch einige kleine PKWs abschreckt.

Und am Ende kommen wir an einem großen Parkplatz an der bis zum Rand gefüllt ist. Ok das hier ist definitiv kein Geheimtipp 😀

Hier gibt es insgesamt 3 Strände. Den ersten und beliebtesten lassen wir aus und begeben uns gleich zum Mahai’ula Beach. Hier finden sich dann nur noch alle 20 Meter Leute und es ist beinahe das Paradies auf Erden.

Und ja ihr seht richtig am Ende des Strandes gibt es noch einen kleinen Extrastrand. Und hier liegt eine recht kleine Schildkröte ganz einsam und lässt sich die Sonne auf den Panzer scheinen. Hier ist weit und breit niemand zu sehen – wir sind begeistert.

(Keine Angst, das Bild wurde wieder mit dem Tele aufgenommen. Wir respektieren den Mindestabstand.)

Der weitaus schönere Strand sollte aber noch vor uns liegen. Leider müssen wir dazu zuerst einen guten Kilometer über Lava wandern. Das ist bei dieser Hitze kein sonderliches Vergnügen.

Dann folgen noch einige hundert Meter von diesem sehr weichen tiefen Sand. Das richtige Schuhwerk zu finden ist hier wirklich nicht leicht.

Und dann ist man auf einmal hier. Das ist das nächste was wir jemals am Paradies waren. Zwar sind hier überraschend viele Leute (ist ja doch ein Aufwand hier her zu kommen), aber es sind alles Einheimische und entsprechend rücksichtsvoll. Der Sand ist so unglaublich weich und kühl wie wir es noch nie gesehen haben. Das Meer ist türkisblau und die Vegetation tut ihr übriges. Wir verbringen hier eine gute Stunde und lassen die Seele einfach baumeln.

Ein Geheimtipp an der Lavaküste

Wie so oft auf Hawai’i neigt sich das Tageslicht schon wieder dem Ende zu. Wir könnten hier bleiben aber der Weg zurück ist in der Nacht nicht sonderlich lustig. Daher beschließen wir in Richtung Hotel zu fahren und am Weg beim “Wawaloli Beach Park” stehen zu bleiben. “Beach” ist hier aber fast eine Lüge, denn es handelt sich viel mehr um eine Lavaküste.

Den eigentlich Beach Park lassen wir aber links liegen und fahren an einer Dirtroad bis direkt zum Meer. Von hier aus gehen wir einige Meter und setzen uns auf die perfekt gewärmten Lavafelsen.

Hier gibt es eigentlich das sogenannte “Pele’s Well” – ein Loch im Lavastein durch das das Meerwasser abrinnt. Leider ist die Flut heute so hoch, dass ich mich nicht für das perfekte Bild ran traue. Manchmal ist es wohl besser ein Bild nicht zu machen :/ Trotzdem vermittelt dies hier einen Eindruck:

Und dann geht es wieder einmal sehr schnell. Beim Abendessen sehen wir der Sonne beim untergehen zu. Wäre der VOG nicht, dann wären die Bedingungen hier perfekt.

Da der Beach Park schon um 20 Uhr zusperrt, packen wir unsere Sachen zusammen und fahren ins Hotel.

Mahalo an alle die alle Berichte bis heute gelesen haben 🙂

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